Nürnberg Weinstadel
Der Weinstadel wurde in 2-jähriger Bauzeit ( 1446-1448 ) außerhalb der vorletzten Stadt- befestigung errichtet. Der Weinstadel ist ein reichsstätisches Gebäude aus dem Mittelalter und ist eins der interessantesten Baudenkmäler der Nürnberger Altstadt.
Die Funktion eines reichsstädtischen Weinlagers, das etwa 1571 im Erdgeschoss des Gebäudes eingerichtet wurde, gab dem Bauwerk den Namen. Es liegt am Marktplatz der Sebalder Altstadt, nördlich des Flusses Pegnitz an der Maxbrücke gegenüber der Trödelmarktinsel.
Das Gebäude diente in der Karwoche drei Tage lang der Unterbringung und Speisung von Leprakranken. Der Bau ging auf das 1394 gestiftete Sondersiechen Almosen zurück. Da er nur in der Karwoche genutzt wurde, fanden hier in Kriegszeiten, zum Beispiel während der Markgrafenkriege, Klosterfrauen aus Pillenreuth Zuflucht.
Die Sondersiechenspeisung wurde im Jahr 1575 nach St. Johannis verlegt, so konnte das Haus vortan intensiver genutzt werden. Es war Zufluchtort armer Familien und Hand- werker auch ein Frauenspinnhaus sowie eine Krankenunterkunft fanden hier im Laufe der Zeit ihre Bleibe.
Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert wohnten hier am Rande der Stadt der Henker und sein Gehilfe. In der ehemaligen Dienstwohnung, dem „Henkerhaus“, ist eine Ausstellung zur Nürnberger Rechtsgeschichte zu sehen.
1950 wurde der Weinstadel zusammen mit dem ihm baulich verbundenen Wasserturm zu einem Studentenwohnheim des Studentenwerkes Nürnberg mit insgesamt 74 Plätzen umfunktioniert.