Rom Castel Sant Angelo
Rom Castel Sant Angelo - einige Fakten über die Engelsburg. Die Engelsburg, im Italienischen als Castel Sant’Angelo oder Mausoleo di Adriano bezeichnet, diente ursprünglich als Mausoleum des römischen Kaisers Hadrian und wurde später durch den Vatikan zu einer Burg umgestaltet.
Der Bau der Engelsburg wurde im Jahr 139 beendet, nachdem die heutige Engelsbrücke bereits im Jahr 133 fertiggestellt wurde. In dem ursprünglichen Mausoleum wurden der römische Kaiser Hadrian nebst seiner Frau sowie sechs seiner Nachfolger begraben. Das Grabmal selbst war rund, mit einer Höhe von 20 Metern sowie einem Durchmesser von 64 Metern. Es bestand aus Vulkangestein und römischem Beton, es war bedeckt mit Kalkstein und verkleidet mit Marmor. Man vermutet, dass sich auf dem Grabmal ein Garten mit Zypressen befand. Des Weiteren soll sich in der Mitte ein kleiner Tempel befunden haben. Auf dem Tempel stand eine Quadriga, die Hadrian als Sonnengott gezeigt haben soll. Später wurde das massive Bauwerk in die Römische Stadtmauer integriert und zu eine Stützpunkt ausgebaut, weil die Burg bedeutsam für die Kontrolle der Stadt war. Im 15. Jahrhundert begannen die Päpste Alexander VI. und Nikolaus V. mit dem Umbau der Engelsburg. Es wurden Wohnungen, päpstliche Gemächer und eine Schatzkammer errichtet. Letztere lies Sixtus V. bauen, dort befand sich später ein Teil des vatikanischen Geheimarchivs. Die Burg wurde in späteren Jahren zudem auch als Gefängnis genutzt. Es wurden vor allem Wissenschaftler gefangen genommen, die als Ketzer galten. Spätere Päpste kümmerten sich nicht mehr um die Burg, sodass sie im 19. Jahrhundert von der französischen Armee eingenommen wurde. 1870 ging Sie in den Besitz des italienischen Staates über, der die Burg zunächst als Gefängnis und Festung nutzte. Heute ist ein Teil der Burg als Museum zugänglich.
Die heutige Engelsburg lässt sich grundsätzlich in fünf Ebenen einteilen. Die zweite ebene erreicht man über einen Gang, der spiralförmig nach oben führt. In der zweiten Ebene befinden sich neben dem ehemaligen Gefängnis auch die Lagerräume für Öl und Weizen. Die dritte Etage wurde ehemals vom römischen Militär genutzt, sie beinhaltet zwei Innenhöfe. Über einen der Innenhöfe erreicht man die päpstlichen Gemächer sowie das Museum. Die vierte Ebene wird von vielen als wichtigste Ebene betrachtet, weil man hier viele wertvolle Gemälde sowie die Säle einiger Päpste findet. Das Privatbad Clemens VII. ist mit vielen Darstellungen in der Freskotechnik bemalt. Die fünfte Etage bildet die Terrasse. Hier findet man einen Bronzeengel und die Armsünderglocke, welche die Menschheit an die Grausamkeiten in der Welt erinnern soll. Im Museum der Engelsburg findet man Informationen zur Geschichte des Bauwerks sowie Waffen, Möbel und antike Alltagsgegenstände.
Im frühen 20. Jahrhundert erlangte das Gebäude eine neue Art der Bekanntheit, denn in der berühmten Oper "Tosca" von Puccini begeht eine Darstellerin Selbstmord und stürzt sich von der Engelsburg. Außerdem spielt die Engelsburg im Roman Illuminati von Dan Brown eine wichtige Rolle, denn in dieser Story verstecken sich die Mitglieder der Geheim-gesellschaft Illuminati in der Engelsburg, um die Vernichtung des Vatikans zu planen.